Auf den Spuren von Don Quijote

Ansichten eines Jakobspilgers

Von Bernd Koldewey

Ist es der Ruf nach Abenteuern, das Sehnen nach dem Unbekannten, nach den Sternen zu greifen, um neue Herausforderungen zu suchen? Oder ist es die Realität, ein Wunsch nach Veränderungen, der mich beflügelt, das zu tun, wovon andere nur träumen? Inspiriert von der Heldenhaftigkeit des Don Quijote und seiner Odyssee nach Liebe und Rittertum, begebe ich mich nun auf meiner nächsten großen Reise nach Spanien, um wieder zum Schreiben zu kommen. Hier möchte ich mein neues Projekt „Auf den Spuren von Don Quijote“ beginnen.

Eine Reise, die mich zum eigenen „Ich“ führen kann. Das andalusische Bergdorf Quesada (Jaén) in Spanien wird für einige Monate der Ausgangspunkt meiner Spurensuche in der Region Kastilien-La Mancha sein. Die vielen Ortschaften, an denen Miguel Cervantes seinen Protagonisten „Don Quijote“, den Ritter von der traurigen Gestalt, beschreibt, werden für mich eine einzigartige Entdeckungsreise sein. Die fruchtbaren Landschaften auf der Hochebene der La Mancha in Kastilien sind sehr ausgiebig. Das Land der vielen Windmühlen, Weine, Oliven, Knoblauch, Safran, Honig und vielerlei Gemüse werden für mich eine echte Herausforderung sein.

In den Sommermonaten Juli bis September können die Temperaturen weit über 40 Grad steigen – eine Hitze unter der sengenden Sonne Spaniens, die ein Nordeuropäer erst einmal überwinden muss. Das Land, wo Wein und Honig fließen und wo Spanien noch am ursprünglichsten ist, wird für mich ein fantastisches Abenteuer sein. Hier werde ich nicht nur den Spuren des Don Quijote folgen, sondern auch das Land, die Natur und die Menschen, die dort leben und arbeiten, besser kennenlernen. Als leidenschaftlicher Jakobspilger, der seit über 17 Jahren viele Pilgerrouten und Jakobswege in Spanien zu Fuß und mit dem Zelt erkunden durfte, fühle ich mich auch für diese besondere Entdeckungs- und Forschungsreise berufen. All die Jakobswege, die durch die La Mancha nach Santiago de Compostela führen, kreuzen auch die Route des Don Quijote.

"Wer viel liest und viel reist, sieht vieles und erfährt vieles."  Don Quijote

Weltgeistvernunft eines Ritters

Meine Sicht und die eines Pilgers (Peregrino) sowie meine Liebe zum Detail lassen mich nicht achtlos an der schönen Natur und den kleinen Dingen des Weges vorbeilaufen. Für mich eine innerliche Einstellung: Die Verbundenheit, einem Land wie Spanien treu zu sein, das mich seit vielen Jahren meines Lebens begleitet hat. Die Sehnsucht nach Spanien war für mich immer präsent. Nach umfangreicher Planung und Vorbereitung beginnt für mich mein neues großes Reiseabenteuer „Auf den Spuren von Don Quijote“. Dieses Mal nicht zu Fuß, sondern mit dem Auto und einem Zelt.

Die 2200 km lange Reiseroute führt mich von Deutschland über Frankreich nach Spanien. In 4 Etappen und 5 Übernachtungen werde ich meine Anreise einteilen, um ausgeruht meinen Standort Quesada in Andalusien zu erreichen. Die 1. Station mache ich in Épinal in den Vogesen (Frankreich). Die zweite Etappe am Mittelmeer in Argelès Plage (Frankreich). Hier verweile ich 2 Tage und genieße die Meeresluft. Über die Pyrenäen, Barcelona und Valencia geht es nun zu meiner 3. Station nach Bonete (Provinz Albacete) in der Region Kastilien-La Mancha. Die letzte Station ist die kleine Ortschaft Cazorla am Westrand des Naturparks Sierras de Cazorla, Segura y Las Villas in Andalusien. Von hier sind es nur noch wenige Kilometer und ich erreiche ausgeruht meinen Ausgangspunkt, das Bergdorf Quesada.

Buen Camino!

>>>Oh, meine geliebte Dulcinea,

du Schönheit meiner Seele.<<<

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