Von Bernd Koldewey
Der spanische Maler Rafael Zabaleta wurde am 6. November 1907 in Quesada (Jaén) in Andalusien geboren. In dieser wunderschönen Region lebte er und widmete sich in seinem künstlerischen Schaffen der Darstellung der andalusischen Landschaft und ihrer Bewohner. Ein wahrer Leckerbissen für alle Kunstliebhaber. Er ist einer der herausragendsten und beeindruckendsten Künstler unserer Zeit. Inspiriert von seiner Heimatstadt Quesada und der atemberaubenden Umgebung schuf er zahlreiche farbenfrohe Meisterwerke, die den Betrachter in ihren Bann ziehen und zum Staunen bringen. Seine Heimatstadt verlieh ihm 1951 den Titel "Lieblingssohn".
Rafael Zabaleta entstammt einer wohlhabenden baskischen Familie. Er lebte in der Provinz Jaén und absolvierte ein Studium an der Real Academia de Bellas Artes de San Fernando in Madrid. Im Jahr 1935 unternahm er eine Reise nach Paris, welche ihm die Möglichkeit bot, sich mit den Werken moderner Künstler vertraut zu machen. Im Jahr 1937 wurde er Mitglied der Junta Superior del Tesoro Artístico Nacional, wobei er die Verantwortung für den Schutz und die Wiederherstellung des Kulturerbes in Baza, Guadix und Valencia übernahm. Nach dem Ende des Spanischen Bürgerkrieges wurde er im Konzentrationslager Higuera de Calatrava inhaftiert, aus der Haft jedoch nach einer Dauer von fünfzehn Tagen entlassen. Im Anschluss daran erfolgte eine Verurteilung wegen seiner Tätigkeit beim Tesoro Artístico Nacional, woraufhin er in Jaén inhaftiert wurde, wo eine Beschlagnahmung seiner Kriegszeichnungen erfolgte.
Campesino (Bauer) - Rafael Zabaleta - 1957
In der kunsthistorischen Forschung wird Zabaletas Werk in die Linie des spanischen expressionistischen Realismus eingeordnet, der mit Goya beginnt, sich über Nonell und Gutiérrez Solana fortsetzt und sich in Zabaleta manifestiert. Sein künstlerischer Ansatz ist methodisch und perfektionistisch, was sich in seinen thematischen Serien manifestiert. In einem Interview gab Rafael Zabaleta zu Protokoll, dass er sich in seiner künstlerischen Laufbahn vor allem von Cézanne, Van Gogh, Matisse und Picasso inspirieren ließ. Darüber hinaus zeigte er sich als Bewunderer der Pariser Schule, die er als "die beste Arena der Welt" bezeichnete.
Campesinos eribando (Bauern kommen an) - Rafael Zabaleta - 1953
Die entscheidende ästhetische Grundlage in Zabaletas Werk findet sich jedoch im Expressionismus, einer künstlerischen Bewegung, die durch die Verzerrung sichtbarer Formen versucht, die emotionalsten und turbulentesten Aspekte des menschlichen Geistes hervorzuheben. Zabaletas Expressionismus ist jedoch weniger eine inhaltliche, sondern eher eine formale Ausdrucksform. Die dargestellten Bauern zeigen keine Trauer oder Freude. Eine Denunziation, ein Protest oder eine Anklage, wie sie eine Vielzahl expressionistischer Werke inspirierten, ist in Zabaletas Werk nicht zu finden.
Aceituneras (Olivenbäume) - Rafael Zabaleta - 1959
Die signifikante Verbindung zwischen dem Expressionismus und Zabaleta manifestiert sich in der existenziellen Suche nach der Kunst, in den Deformationen ihrer kompositorischen Volumina (Rauminhalt) sowie in der Härte einiger Werke, die eindeutig nach Ausdruckskraft streben. Dies führt zu einer gewissen Statik und Zeitlosigkeit der Bauern, die als Steinstücke, dauerhaft und mit Ewigkeit begabt, ohne individuelle oder psychologische Charakteristika erscheinen.
Die Anzahl der von Rafael Zabaleta angefertigten Ölgemälde ist bemerkenswert. Insgesamt umfasst der Katalog 449 Einträge. Besonders hervorzuheben ist, dass der Künstler den Katalog selbst erstellt hat, und zwar zwischen 1936 und 1960. In seiner eigenen Handschrift hat er 353 Ölgemälde im Format von 50 x 61 cm oder mehr beschrieben.
Die 96 Ölgemälde, die nicht in Zabaletas Autographenliste aufgeführt sind, stellen ein besonderes Highlight dar. In ihrer überwiegenden Mehrheit entsprechen sie Werken aus der Frühzeit des Künstlers sowie kleinen Formaten.
Plaza de Quesada - Rafael Zabaleta - 1946
Quesada bewahrt das Vermächtnis von Rafael Zabaleta
Das Zabaleta Museum ist eine besondere Kunstgalerie, die sich auf das wundervolle Werk des spanischen Malers Rafael Zabaleta Fuentes (1907-1960) konzentriert. Sie befindet sich in seiner Heimatstadt Quesada (Jaén) und lädt alle Kunstliebhaber/innen ein, sich von seinen Werken verzaubern zu lassen.
Das Museum beherbergt die herausragenden Werke von Rafael Zabaleta und befindet sich an der Plaza de Cesáreo Aguilera. Das Museum beherbergt mehr als tausend atemberaubende Werke, sowohl eigene als auch Werke seiner berühmten Freunde. Es sei darauf verwiesen, dass sich darunter Zeichnungen von Picasso und Serigraphien von Miró, Autographen von Eugenio D'Ors und Leinwände von Gutiérrez Solana befinden. Besonders erwähnenswert sind die Werke von Rafael Canogort, Guinovart, Benjamín Palencia, Antoni Tàpies, Joán Miró und José Luis Verdes, mit dem Quesada eine langjährige Freundschaft verband. Ein besonderes Highlight stellt der Saal der Freunde von Zabaleta dar, der Erinnerungen und Schriftstücke von Rafael Alberti, Vicente Aleixandre, Camilo José Cela und Gaya Nuño beherbergt.
Autorretrato (Selbstbildnis) - Im Rathaus von Quesada - Rafael Zabaleta - 1943
Am 24. Juni 1960 verstarb er in Quesada an einer Hirnblutung, nachdem er während eines Aufenthalts in Almería einen Herzinfarkt überlebt hatte. Sein Tod war gekennzeichnet durch eine hohe Dramatik und eine Vielzahl an Ereignissen, insbesondere vor dem Hintergrund, dass er das Leben überaus geliebt hat. Des Weiteren illustrierte er "El solitario y los sueños" von Camilo José Cela sowie die Übersetzung von "La familia de Pascual Duarte" ins Galicische vom selben Autor, welche als absolutes Meisterwerk gilt.
Das Museum Zabaleta beherbergt einen weiteren, nicht weniger spannenden Museumsraum, das Museum Miguel Hernández/Josefina Manresa. Es handelt sich um eine außerordentliche kulturelle Einrichtung, die sich der Verwaltung und Verbreitung des beeindruckenden Erbes des universellen Dichters Miguel Hernández widmet. Das Museum ist ein obligatorischer Bestandteil des Bildungskanons für alle, die sich mit dem faszinierenden Leben und Werk dieses herausragenden Dichters befassen möchten. Auch die inspirierende Josefina Manresa, die Ehefrau des Dichters, wird in der Ausstellung berücksichtigt.
Museum Zabaleta - Miguel Hernández in Quesada
Museum Zabaleta - Miguel Hernández
Quesada, Jaén, Spanien
Plaza Cesáreo Rodríguez-Aguilera, 5
Telefon: 953 734260
direccion@museozabaleta.org
administracion@museozabaleta.org
Direktor: Rosa Valiente Martos
https://museozabaleta.blogspot.com
https://ayuntamientoquesada.es
GEÖFFNET VON MITTWOCH BIS SONNTAG UND AN FEIERTAGEN
Vormittags: von 10:00 bis 14:00 Uhr
Nachmittags: von 16:00 bis 19:00 Uhr
Sonntag: 10.00 bis 14.30 Uhr
Nachmittags: geschlossen.
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