Die Route des Don Quijote

Die Windmühlen von Mota del Cuervo -

Der Balkon von La Mancha

Von Bernd Koldewey

Die geschichtsträchtige Stadt Mota del Cuervo in der Provinz Cuenca ist ebenfalls unter der Bezeichnung "Balkon von La Mancha" bekannt, was auf ihre beeindruckende geographische Lage zurückzuführen ist. Sie befindet sich auch auf der Route des Don Quijote. Vom Hügel La Sierra aus eröffnet sich den Besucherinnen und Besuchern ein atemberaubender Blick über die historische Ortschaft und die weite Ebene der La Mancha. Auf dem Hügel La Sierra befinden sich die sieben fantastischen Windmühlen und drei Skulpturen der Don Quijote-Saga – eine beeindruckende Kulisse von geschichtlicher und historischer Bedeutung.

Die Mühle El Zurdo, eine Übersetzung des Namens ins Deutsche lautet "Linkshänder", stellt ein besonderes Highlight dar. Im Gegensatz zu den übrigen sechs Mühlen drehen sich ihre Flügel in entgegengesetzter Richtung. Die Mühle "El Gigante" (zu Deutsch: der Riese) beherbergt das Touristeninformationsbüro und stellt ein beeindruckendes Zeugnis alter Technik dar. Jeden Samstagmorgen findet eine Vorführung des Mühlenbetriebs mit seinen Maschinen wie zu Cervantes' Zeiten statt, welche ein echtes Erlebnis darstellt. In der Mühle "El Piqueras" ist das Landwirtschaftsmuseum untergebracht, welches über drei Etagen verfügt, um Objekte auszustellen, die mit der traditionellen Lebensweise der La Mancha und dem Land verbunden sind. Die Mühle "Goethe" präsentiert auf beeindruckende Weise die Tradition des Tonhandwerks.

Auch diese Exkursion auf der Route des Don Quijote war geprägt durch die Begegnung mit Windmühlen. Zuvor hatten wir in Alcázar de San Juan die imposanten Windmühlen auf dem rötlich anmutenden Hügel "Cerro de San Antón" besichtigt. Die 40 Kilometer lange Strecke über die CM-420 und N-420 nach Mota del Cuervo legten wir in 40 Minuten zurück.

Die Mühle "El Gigante" beherbergt das Touristeninformationsbüro

Die Windmühlen von Mota del Cuervo

Die Mühlen sind auch eng mit der berühmten literarischen Figur Don Quijote verbunden, der in Miguel de Cervantes' Roman gegen Windmühlen kämpfte, die er für Riesen hielt. Das ist wirklich eine spannende Geschichte! Einige der Mühlen sind für Besucher zugänglich und bieten atemberaubende Einblicke in die traditionelle Technik des Getreidemahlens. Die beeindruckenden Windmühlen stammen aus dem 16. Jahrhundert und wurden ursprünglich zum Mahlen von Getreide genutzt. Jede Mühle hat einen Namen, wie zum Beispiel "El Zurdo" und "Franziska". Sie sind aus Stein und Holz gebaut und haben große, weiße Flügel, die sich im Wind drehen – ein wirklich faszinierender Anblick! Diese Mühlen sind ein absolut beeindruckendes Symbol für die Region La Mancha und spielen eine unglaublich wichtige Rolle in der spanischen Literatur und Kultur. Sie sind ein lebendiges Zeugnis einer vergangenen Zeit, als Windmühlen das ländliche Leben auf beeindruckende Weise prägten.

Vom Hügel La Sierra mit seinen Windmühlen hat man ein grandiosen Blick auf die Ebene der La Mancha.

Besucher haben die fantastische Möglichkeit, einige der Mühlen zu besichtigen und mehr über ihre beeindruckende Funktionsweise und Geschichte zu erfahren. So gibt es ein kleines Museum, das die Geschichte der Windmühlen und ihre Bedeutung für die Region auf äußerst spannende Weise erklärt. Doch damit nicht genug, denn in der Umgebung finden außerdem regelmäßig kulturelle Veranstaltungen und Feste statt, die ihr euch auf keinen Fall entgehen lassen solltet! Der Hügel La Sierra, auf dem die Mühlen stehen, bietet einen atemberaubenden Panoramablick über die weite Landschaft von La Mancha, der einfach unvergesslich ist! Dieser Ort ist einfach fantastisch für alle, die gerne fotografieren oder die atemberaubende Schönheit der Region genießen möchten.

Blick auf die Stadt Mota del Cuervo

Die Stadt Mota del Cuervo

Die Stadt Mota del Cuervo ist jedoch nicht allein aufgrund ihrer sieben Windmühlen von historischer und kultureller Relevanz, sondern auch aufgrund ihrer bedeutenden geschichtlichen Vergangenheit. An den Kreuzungen verschiedener Straßen, welche durch die La Mancha und die Ortschaft verlaufen, besteht eine Verbindung zur Route des Don Quijote. Der Ort ist geprägt durch Handwerk, Landwirtschaft sowie eine historische Enklave von Herrschaftshäusern und historischen Straßen und Plätzen, darunter die Calle Mayor Baja mit dem Wappen des Hauses Fray Alonso Cano sowie die Straße Calle Ramón y Cajal mit den Hausnummern 2 und 4. Weitere historische Gebäude befinden sich auf der Plaza Mayor und der Plaza de Cervantes. Das gesamte Stadtzentrum ist geprägt durch eine Vielzahl an Herrenhäusern, die im 17., 18. und 19. Jahrhundert errichtet wurden. Des Weiteren befindet sich in der Stadt ein Bauwerk namens "Hospital de los Pobres", welches aus dem 16. Jahrhundert stammt und auf den Jakobsweg verweist. Die Einsiedelei von San Sebastián, im Volksmund als Ermita "del Santo" bezeichnet, befindet sich im Stadtzentrum, in der Calle Mayor Alta.

Skulpturen von Sancho Pansa und Don Quijote

Der Cruz Verde, einst einer der berühmtesten Plätze, befindet sich im Stadtviertel Cantarería. Dort sind das Denkmal der Cantarera, das Töpfermuseum und der einzige noch existierende Brennofen zu finden. Des Weiteren ist der Stadtteil Barrio de las Cantarerías zu nennen, in dem die Bewohner über einen langen Zeitraum die traditionelle Herstellung von Krügen, Töpfen und weiteren Keramikgegenständen praktizierten. Hierbei handelt es sich um ein altes arabisches Handwerk, das bis ins 15. Jahrhundert zurückreicht und auf die Zeit der Mudéjaren zurückgeht.

Die Windmühlen von Mota del Cuervo

Es sei darauf verwiesen, dass sich in der Calle de la Iglesia die Pfarrkirche San Miguel Arcángel befindet, deren Festtag die Stadt am 8. Mai begeht. Der Bau wurde im 15. Jahrhundert begonnen und erstreckte sich bis ins 16. und 17. Jahrhundert hinein. Das Gotteshaus verfügt über zwei Eingangsportale, wobei das eine im Norden gelegen ist. Dieses ist im plateresken Stil errichtet und wird von zwei groß dimensionierten Strebepfeilern mit halbkreisförmigem Bogen flankiert. Auf dem Sockel befinden sich paarige Säulen der korinthischen Ordnung, ein durchgehendes Gebälk sowie eine große Jakobsmuschel, die mit geformten Fialen an den Seiten versehen ist und als Bekrönung dient. Auf dem Cover sind die Symbole des Santiago-Ordens zu sehen.

Fremdenverkehrsamt Mota del Cuervo

Sierra de los Molinos, s/n

16630 Raben-Mota

turismomotadelcuervo@gmail.com

Telefon: 967 180 619

Buen Camino!

 >>>Bernd Koldewey´s Bücher zum Thema Jakobsweg bei epubli<<<